Dienstag, 17. März 2015

Selbstliebe –der Schlüssel zum Glück?

Selbstliebe soll Probleme lösen?

#Selbstliebe – sie müsse endlich anfangen, sich selbst zu lieben, sonst würden sich ihre Probleme nie lösen lassen. Fiona war verzweifelt, als ihre Freundin Lola ihr dies in einem freundschaftlichen, aber sehr bestimmten Ton als Ratschlag mit auf den Weg gab.



Was schief gehen kann, geht schief

Gerade war einfach „der Wurm drin“. Wohin sie auch blickte, es schien irgendwie alles schief zu gehen.

Ihr Lebensgefährte wollte sich von ihr trennen, da sie ihm zu anstrengend war. 

Gut, zugegeben, sie war die letzte Zeit schon extrem reizbar und brach schnell einmal einen Streit vom Zaun. Aber deswegen gleich alles hinschmeißen?

Ihre Arbeit war ihr über die Maßen anstrengend geworden. Mit dem neuen Chef kam sie nicht klar. Die Chemie zwischen den beiden stimmte einfach nicht. 

Und dass er alles neu organisiert hatte, die Aufgaben anders verteilte, bevor er überhaupt eine Ahnung von der alten Struktur hatte, war einfach bescheuert.

Ausgerechnet die Planung der Seminare hatte er einem Kollegen übertragen. Das hatte Fiona doch immer so viel Freude bereitet. Jede Menge Gespräche mit Abteilungsleitern im Haus, um die relevanten Themen zu finden, die richtigen Referenten suchen und mit ihnen die Konditionen aushandeln. 

Sie liebte den Austausch mit anderen. Da blühte Fiona auf. Sie hatte freie Hand in ihren Entscheidungen und konnte ihr Organisationstalent wunderbar einsetzen.

Und jetzt? Auf einmal saß sie die meiste Zeit vor dem Computer, um Dokumentationen zu erstellen. Keine anregenden Gespräche mehr. Fad und öde erschien ihr ihre neue Aufgabe.

Und dann noch diese merkwürdige Kollegin. Immer einen spöttischen Kommentar auf den Lippen und einen abschätzigen Blick in den Augen. Kälte und Abneigung schlug Fiona entgegen. Und dem Auszuweichen war nicht möglich, da die Schreibtische einander gegenüber standen.

Lustlosigkeit macht sich breit

Immer öfter kostete es Fiona Überwindung, morgens überhaupt aufzustehen. Lustlosigkeit machte sich breit.

Beinahe täglich dachte sie an ihre Mutter, voll Trauer und Sehnsucht. Annähernd ein Jahr lag ihr Tod nun schon zurück und sie hatte sich noch keine Zeit genommen, diesen schweren Verlust wirklich zu betrauern. Das Leben muss ja schließlich weiter gehen und es gab immer so viel zu tun.

Selbstliebe – was soll sich dadurch ändern?

Selbstliebe also. „Was hat denn nun mein ganzer Ärger mit dem Job und mit Kai mit Selbstliebe zu tun?“ Fiona blickte Lola verständnislos an.

„Wenn du dich selbst nicht liebst, nicht liebevoll und achtsam mit dir umgehst, wie soll es dann möglich sein, dass Andere dies mit dir tun?“ bekam sie zur Antwort.

Gesetzmäßigkeit des Lebens

„Es gehört zu den Gesetzmäßigkeiten des Lebens. Wie im Innen, so im Außen. Bist du mit dir nicht im Reinen, denkst schlecht über dich, verurteilst dich, so wird dir dies auch im Außen begegnen. 

Wenn du etwas verändern willst, dann fange bei dir an. Es gibt nichts Besseres, was du für dich tun kannst. Selbstliebe. Dich selber lieben, dir Wertschätzung entgegen bringen, dich um deine Bedürfnisse kümmern.“

Das saß. Wie mache ich das bloß? Mich selber lieben, das kam Fiona doch sehr abstrakt vor. Wo ist der Schalter, den ich einfach umlegen kann?

Mental-Coach? So ein Unfug!

„Na ja, das mit dem Schalter wird wohl nicht klappen“, meinte Lola. „Aber ich gebe dir eine Adresse von einem #Mental-Coach, mit dem ich schon sehr gute Erfahrungen gemacht habe. Der kann dir jede Menge Tipps geben, was du für dich tun kannst.“

„Oh nein, das wird ja immer schlimmer. Was soll ich denn bitte bei einem Mental-Coach? Gehirnwäsche oder was? Ich bin doch nicht verrückt.“ Fiona war nicht zufrieden mit dem Ratschlag der Freundin und wartete erst einmal ein paar Tage ab.

In dieser Zeit packte Kai seine Sachen und zog aus der gemeinsamen Wohnung aus. Fiona fühlte sich wie durch die Mangel gedreht. Bekam eine dicke Erkältung und war am Ende ihrer Kräfte.

In ihrer Verzweiflung erinnerte Fiona sich an die Adresse des Mental-Coaches und vereinbarte direkt einen Telefontermin. Schlimmer konnte es ja eh nicht mehr werden. 

Mit Herzklopfen und einem flauen Gefühl im Magen telefonierte sie mit ihm. Und war sehr angenehm überrascht, was in einem einzigen Telefonat alles geklärt werden konnte. Wie wohltuend es war, einen Gesprächspartner zu haben, der sehr aufmerksam zuhörte und Fragen stellte, deren Beantwortung zu einem inneren „AHA-Erlebnis“ wurde. Und Hausaufgaben bekam sie auch noch auf.

Selbstliebe lässt sich trainieren

Um ihre Selbstliebe zu trainieren, bekam sie eine kleine Aufgabe gestellt. In der Früh sollte sie sich vor den Spiegel stellen und sich in die Augen sehen. Einfach nur in die Augen. Die Aufmerksamkeit nicht auf irgendeine Falte, Hautunreinheit oder graue Haare lenken. Es geht nur um den liebevollen, aufmerksamen Blick in die Augen. Fiona soll sich einfach nur in die Augen schauen. Mehrere Minuten lang.

Selbstliebe - Trainingstag 1

„Oh weiha, auf was habe ich mich da eingelassen?“ dachte sich Fiona am nächsten Morgen. Obwohl sie ganz für sich war im Badezimmer, kam sie sich reichlich albern und blöd vor, sich vor den Spiegel zu stellen und sich einfach nur in die Augen zu schauen. Beinahe hätte sie deshalb gleich wieder aufgegeben.

Aber was war die Alternative? So weitermachen wie bisher? Immer genervter, unzufriedener und einsamer zu werden? NEIN. Das kam nicht in Frage. Das war sie sich selbst schuldig. Also durchhalten.

Konsequent die Verantwortung für mein Wohlbefinden übernehmen. Fiona wollte unbedingt raus aus dieser Lebenskrise.

Nach einigen Minuten, die sich wie eine Ewigkeit anfühlten, haben sich auf einmal ihre Augen verändert. Waren irgendwie weicher geworden. Ein eigenartiges Gefühl durchströmte Fionas Körper. Irgendwie fühlte sie sich getröstet und gestärkt.


Selbstliebe - Trainingstag 2

Am nächsten Morgen ging sie mit einer gewissen Neugier vor den Spiegel – wie würde es heute sein? Heute kam sie sich gar nicht mehr blöd vor. Innerlich war sogar ein leises „Hallo, da bist du ja“ spürbar, als sie sich selbst in die Augen sah. Es dauerte gar nicht so lange wie am Tag davor, bis sie die Veränderung im Blick wahrnahm.

Ihre Aufgabe heute lautet, dass sie in dem Moment, in dem der Blick weich und liebevoll wird, sich selber sagen soll: „Ich liebe mich. Ich bin gut so, wie ich bin. Ich bin wertvoll.“. Laut aussprechen, nein das geht noch nicht. Aber zögernd, so ganz leise, nur zu sich selbst, konnte sie es dann doch sagen. Wow, sie war überrascht, wie gut sich das anfühlte.

Fiona schrieb sich diese Sätze gleich auf eine kleine Karteikarte und schob diese in die Hosentasche. Damit sie tagsüber immer wieder drauf schauen und es sich mehrmals hintereinander sagen konnte. Wiederholung tut gut und verstärkt die Wirkung um ein Vielfaches.


Selbstliebe - Trainingstag 3

Am dritten Tag war es ihr schon möglich es laut auszusprechen „Ich liebe mich. Ich bin gut so, wie ich bin. Ich bin wertvoll.“. 

Doch auch dieser Tag hielt wieder eine Ausdehnung der Übung bereit. Es galt sich beim Sprechen selbst zu umarmen. Sich zu halten. Liebevoll die Arme um den Oberkörper schlingen und sich halten.

Gerne hätte Fiona sich daran vorbeigemogelt. Das erschien ihr zu herausfordernd. Hat sie das nötig, sich selber zu umarmen?

Gibt es eine Alternative? Nein, die gibt es nicht. Fiona hatte ihre Entscheidung getroffen. Sie wollte ihr Ziel erreichen. An ihrem Entschluss, für sich selbst die Verantwortung zu 100% zu übernehmen, gab es nichts zu rütteln.

In diesem Fall hieß das, sich in die Augen zu schauen, sich zu umarmen und sich selber zu erklären, dass man sich liebt.


Selbstliebe - Trainingserfolg

Fiona fand diese kleine Übung so hilfreich, dass sie keinen einzigen Morgen mehr darauf verzichten wollte. Sich selber schon am Morgen so liebevoll begegnen, das bringt eine ganz andere Energie in den Tag.

Kennst du deine Bedürfnisse?

Und nach einigen Tagen hat Fiona ihr Morgenritual noch erweitert. Im Anschluss an die Umarmung, noch immer vor dem Spiegel stehend und sich in die Augen schauend, fragt sie ihr Spiegelbild „Was kann ich heute für dich tun? Was brauchst du von mir?“.

Dieser Dialog mit sich selber vor dem Spiegel bringt viel Klarheit in die Bedürfnisse. Oft sind es Kleinigkeiten, die vor Fionas Augen auftauchen, aber genau diese machen den Unterschied zwischen „mir geht es gut“ und „ich bin irgendwie schlecht drauf“.

Fiona lernt jeden Tag mehr und mehr darüber, was sie eigentlich wirklich für Bedürfnisse hat. Selbstliebe ist kein abstrakter Begriff mehr für sie. 

Selbstliebe heißt eben auch, zu 100% die Verantwortung für sich zu übernehmen, die eigenen Bedürfnisse klar zu erkennen und dafür zu sorgen, dass diese befriedigt werden.

Selbstliebe – der Schlüssel zum Glück

Das Gesetz der Resonanz macht vor niemanden halt, das hat Fiona erkannt. Sie weiß, dass sie die Ernte einfahren wird für alles, was sie säht. Und sie säht nur noch mit Bedacht. Ist unbeirrbar und bringt ihr Leben so wieder in Balance.

Einladung zum Austausch

Welche Erfahrungen hast du gemacht? Gibt es hilfreiche Übungen, die du mit mir teilen möchtest? Schreib doch etwas in den Kommentar! Ich freue mich auf regen Austausch.




Keine Kommentare: