Mittwoch, 18. Februar 2015

Dankbarkeit und die Sehnsucht nach der Sonne.



Sehnsucht

Kennst du die Sehnsucht nach der Sonne? Und das wunderbare Gefühl der Dankbarkeit, wenn du sie dann endlich wieder im Gesicht spürst? Ich durfte gestern tief in dieses Gefühl eintauchen und möchte dir heute einfach von diesem wunderschönen Tag erzählen.


 

Hochnebel


Hochnebel. Nebel, der gefriert und an den Ästen sitzt, die Bäume wie verzaubert wirken lässt. Die Auwälder sind in diffuses Licht getaucht. Eine ganz eigene Stimmung. Hat durchaus Charme. 
 
Quelle: Pixabay
                                                                     



Dennoch, mit der Zeit wird es mir einfach zu viel. Heute ist schon der siebte Tag am Stück, an dem meine Heimatstadt Freising in Nebel gehüllt ist. Ich habe Sehnsucht nach Sonne. Nur das Wissen, dass sie da ist, auch wenn Nebelschwaden sie verstecken, reicht mir jetzt halt doch nicht mehr. Die Sehnsucht, sie zu spüren, ist riesengroß. 


 

Versprechen von Sonne


Einer lieben Freundin, die hier wohnt, habe ich am Vorabend von meiner Sehnsucht erzählt und in der Früh kam von ihr eine Sprachnachricht „Sonne ist da. Herrlichstes Wetter“. Ein Glück, dass ich heute frei habe. So kurzfristig findet sich eh niemand, der mich begleitet, also gönne ich mir einen Tag nur für mich. Rein ins Auto und los geht es an den schönen Ammersee. 


Jetzt sitze ich hier an seinem Ufer, in Riederau, an der Schiffsanlegestelle. Die Sonne scheint mir direkt ins Gesicht, das Wasser schwappt in ruhigen, gleichmäßigen Bewegungen ans Ufer. Schwappt hin und her. Leises Grummeln.

Möwen kreischen. Und ich bin raus aus dem Nebel. Endlich spüre ich die Sonne wieder in meinem Gesicht. Dankbarkeit.


 

Traumwetter – und keiner ist da, es zu genießen


Trotz des Traumwetters bin ich hier quasi allein. Es ist Dienstagvormittag - wäre heute Sonntag, wäre hier wohl richtig viel Betrieb. Vielleicht auch an einem anderen Dienstag, der nicht ausgerechnet Faschingsdienstag ist. Aber so sitze ich alleine auf einer Parkbank. 15 weitere Bänke stehen in unmittelbarer Umgebung und warten auf Besucher. 


Wie tut das gut. Ich habe mir eine Decke als Sitzunterlage mitgenommen und bin wunderbar warm eingepackt. Da kann mir die leichte Brise, die immer wieder vom See her weht, gar nichts anhaben. Sonne tanken. Herrlich. 


 

Dankbarkeit


Ich bin voll und ganz mit Dankbarkeit erfüllt für diesen Moment. Einfach hier sitzen zu können. Die Augen schließen, den Geräuschen der Wellen zuhören, den Atem fließen lassen.


Mit jedem Ausatmen alle Gedanken ziehen lassen. Mehr und mehr. Einfach nur fühlen und lauschen. Es wird immer stiller in mir. All die Gedanken kommen zur Ruhe, das innerliche Ringen um eine Entscheidung, das mich die letzten Tage begleitet, lässt nach und verschwindet ganz. 


Dankbarkeit erfüllt mich. Dankbarkeit dafür, einfach hier sitzen zu dürfen.

Atmen und Energie tanken.

 

Vertikales Atmen


Von ganz alleine stellt sich das vertikale Atmen ein. Ich nehme die Verbindung mit der Erde wahr. Spüre, wie ich von ihr getragen werde, spüre ihre stärkende Energie. Und aus diesem Gefühl der Verankerung und Verbundenheit heraus öffne ich mich auch den Energien des Universums. Es fühlt sich so gut an, die Energieströme zu spüren. 


 

Die Rose von Jericho


Kennst du die Rose von Jericho? Eine Pflanze, die sich zu einer Kugel zusammenzieht, wenn sie abstirbt. Sobald sie mit Wasser in Berührung kommt, entfaltet sie sich wieder, um ihre Samen abzugeben, wird ganz dunkeloliv und ist hübsch anzusehen. 


So ungefähr fühlt sich, während ich hier sitze, mein energetisches Herz an. Es ist wie eine kleine, feste Kugel, die sich langsam öffnet. Wie die Rose von Jericho, wenn diese ein Blatt nach dem anderen entrollt und sich öffnet. 


Mir ist es so, als würden sich in meinem Herzensraum die Energien von Himmel und Erde miteinander verbinden und über das geöffnete Herz nach außen strömen. 


 

Innerer Frieden und Dankbarkeit


Ich spüre einen tiefen inneren Frieden. Für den Moment ist nichts mehr weiter wichtig.


Einfach nur sein. 


Hier sitzen, die Sonne spüren, die Energien fließen lassen. Was für ein Geschenk. Ich fühle mich gesegnet.



 

Funkelnde Diamanten

Als ich die Augen nach einer ganzen Weile wieder öffne, sehe ich den See vor mir liegen, funkelnd und glitzernd im Sonnenlicht. 


Quelle: Pixabay          
Dies ist ein Bild vom Chiemsee. Das Alpenpanorama hatte ich heute am Ammersee nicht. Aber das Funkel des Wassers. Und die Ausstrahlung ist sehr ähnlich dem, wie ich den Ammersee erlebt habe. War ohne Kamera unterwegs.
In der Ferne das andere Ufer, eine hügelige bewaldete Landschaft durchsetzt von weißen Schneefeldern. Am Horizont fallen die Hügel sanft ab, dort wo das Mündungsgebiet der Ammer liegt. Der ganze See wirkt so friedlich.



 

Abschied


Voll Dankbarkeit, dass ich hier an diesem schönen Platz zwei ungestörte Stunden verbringen durfte, nehme ich Abschied. Jetzt freue ich mich auf einen ausgedehnten Spaziergang. 


Was für ein herrlicher Tag.



 

Nachlese:

Das Bild der Rose von Jericho kam mir heute während ich dort saß, nun hier, zu Hause vor dem Computer, wollte ich doch noch einmal nachschlagen, was es damit auf sich hat. Und fand ganz interessant, was in Wikepedia u. a. dazu steht:



Die Rose von Jericho wurde aus den Kreuzzügen und von späteren Pilgern nach Europa gebracht. In den Legenden über die Flucht von Joseph und Maria nach Ägypten (nach der Geburt Jesu, um dem Kindermord des Herodes zu entgehen) wird erwähnt, dass die Jungfrau Maria diese Pflanze auf der Flucht gesegnet haben soll und diese "Rose von Jericho" entlang ihrem beschrittenem Wege wuchs. So erstaunt es auch nicht, dass die Pflanze in Ägypten "Kaff Maryam" (Handballen der Maria) und in Algerien "Id Fatma Bint el Nabi" (Hand der Fatma, Tochter des Propheten) genannt wird.
Beduinenfrauen weichen die Pflanze ein und verwenden den Sud, um Krankheiten zu heilen.
Bei deutschen Bauernfamilien wird die Rose von Generation zu Generation weitergereicht, um Glück und Segen zu übergeben.
Hebammen wässern diese Pflanze, sobald die Wehen einsetzen. Ein alter Glaube besagt, dass dies die Geburt erleichtern soll und nach dem Erblühen das Kind geboren wird. Nach der Geburt wird die Rose dem Kind geschenkt.


 

 

FAZIT


Nach diesem schönen Aufenthalt am See und einem wohltuenden Spaziergang bin ich noch in einem sehr kleinen, ganz ungewöhnlichen Kaffeehaus gelandet. Und dort mit einer interessanten Frau ins Gespräch gekommen. Ich fühle mich heute reich beschenkt vom Leben. Es tat mir richtig gut, mich ohne konkreten Plan treiben zu lassen, mal eine Auszeit zu nehmen für ein paar Stunden. Die Sonne zu spüren – im Gesicht und im Herzen.



 

Einladung zum Austausch


Was hast du für Erfahrungen? Was tut dir so richtig gut? Schreib doch davon im Kommentar und lass mich daran teilhaben! DANKE!

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