Der innere Antreiber
Kennst du ihn auch, diesen inneren Antreiber, der dir
ständig in den Ohren liegt: „du musst jetzt noch dieses oder jenes erledigen.
Komm, mach schon. Auf geht’s. Nicht einfach nur rumsitzen. Keine Löcher in die
Luft starren. Es gibt viel zu tun. Nein, nein jetzt ist keine Zeit spazieren zu
gehen. Meditieren kannst du auch wann anders. Und für den Sport ist morgen auch
noch Zeit.“
Innere Unruhe und die Angst zu versagen
#Innere Unruhe - da gibt es diesen Anteil in mir, der immer
möchte, dass in jeder Minute etwas „sinnvolles“, etwas produktives geschieht.
Der immer meint, es ist noch nicht genug. Immer weiter, immer schneller, immer
mehr. Dieser innere Antreiber sorgt dadurch für Druck. Macht mir ein schlechtes
Gewissen, egal was ich tue, es ist nie genug.
Und er erzeugt Angst. Angst, nicht gut genug zu sein. Angst,
den Anforderungen nicht gewachsen zu sein. #Angst zu versagen.
Ich wurde in einem Seminar mit dem Satz „nicht unnötig
trödeln“ konfrontiert. Eigentlich hört er sich harmlos an. Doch bei mir brannte
er sich ein, gab dem inneren Antreiber gewaltig Nahrung. Auf einmal machte ich
keine Pausen mehr. Und wenn ich es mir erlaubte, einfach mal kurz nur da zu
sitzen, dann mit einem richtig schlechten Gewissen. Nachts wachte ich auf mit
dem Gefühl, nicht genug getan zu haben. Ich fühlte mich permanent unter Stress.
Stressbewältigung - den inneren Antreiber in Urlaub schicken
In mir entstand eine große innere Unruhe. Und es entwickelte
sich eine Unzufriedenheit. Was war denn jetzt auf einmal mit mir los? Wo ist
mein Lachen geblieben? Die Freude an dem, was ich tue? Die Zufriedenheit mit
mir und meinem Leben?
Das konnte so nicht weitergehen. Stressbewältigung auf meine
Art war angesagt. Es war Zeit für eine „interne Konferenz“. Ich zog mich
zurück, sorgte dafür, dass ich nicht gestört werden konnte, schuf mir eine
angenehme Atmosphäre im Raum und dann begann ich zu atmen. Ging in Kontakt mit
meinem Selbst und bat dann den inneren Antreiber sich zu zeigen. Bat ihn mir zu
erklären, was er erreichen möchte. Hörte ihm aufmerksam zu und bedankte mich
für die Informationen, die ich in diesem Moment bekam. Und ich bedankte mich
für seine Arbeit und erklärte ihm, dass er jetzt Pause hat. Dass ich erst
einmal ohne seinen Druck weiter gehen werde. Schluss mit der inneren Unruhe.
Innere Unruhe ade
Und dann habe ich mir den Satz „nicht unnötig trödeln“
vorgenommen. Wer sagt eigentlich, wann trödeln unnötig ist? Und was ist trödeln
genau? Heißt trödeln lediglich ich bin langsam mit dem was ich tue? Oder heißt
es, dass gerade nichts Produktives geschieht? Dass ich meine Zeit ungenutzt
verstreichen lasse?
Ständig produktiv sein zu müssen tut mir nicht gut. Es ist
für mich enorm wichtig, entspannende Pausen machen zu können. Mal einfach zu
trödeln. Qualitativ hochwertige Pausen, die mich rausbringen aus dem
Hamsterrad.
Und ich nehme mir Zeit für den Aufenthalt
in der Natur. Nicht zu vergessen, die Zeit, die ich mir nehme, mich sportlich
zu betätigen und meinem Körper Aufmerksamkeit zu schenken.
Diese Zeiten, in denen ich nicht produktiv bin, sondern mich
um mich kümmere, ermöglichen es mir kreativ und leistungsfähig zu sein. #Stressbewältigung auf meine Art.
Das hat jetzt auch mein #innerer Antreiber verstanden und wir
haben miteinander Frieden geschlossen. Er lässt mir meine Erholungsphasen, ohne
mir ein schlechtes Gewissen einzureden. Und ich lasse mich von ihm ein klein
wenig antreiben, wenn die Zeit dafür richtig ist. Nämlich dann, wenn ich
produktiv sein möchte und dabei Unterstützung brauchen kann. Auf liebevolle
Art.
Gelassenheit lernen - ich bleibe in meiner Mitte
Und wenn er sich mal wieder so richtig aufplustert und ganz
laut vor sich hin schimpft und mir Druck machen will, Stress verbreitet, dann
ziehe ich mich innerlich zurück, atme und beobachte, was er so treibt, wie er
sich aufregt und wie Rumpelstilzchen ums Feuer tanzt. Ich übe Gelassenheit und bleibe
in meiner Mitte, lasse mich nicht auf sein Spiel ein. Meistens geht ihm recht
schnell die Luft aus und er zieht sich still zurück. So habe ich meine innere
Ruhe wieder gefunden.
Einladung zum Austausch:
Was hast du für Erfahrungen gemacht mit deinem inneren
Antreiber? Wo ist er dir begegnet? Wie reagiert er darauf, wenn du ihm nicht
folgst? Schreibe doch deine Erlebnisse in den Kommentar. Ich freue mich auf
einen regen Austausch.
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